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Hallo,
ich bin am überlegen ob ich mit einer klassischen Ausbildung weitermache oder ob ich mit einem Clickertraining beginne. Charly ist jetzt 13 Wochen alt.
Es wäre schön hier noch mal einen Schubs in die richtige Richtung zu bekommen.
Die Grundkommandos wie Sitz, Hier, down (Platz), Bleib, Lauf habe ich ihm soweit beigebracht und diese
funktionieren in einer ablenkungsarmen Umgebung soweit gut. Beim Spaziergang unter Ablenkung funktioniert das natürlich noch nicht so DOLL ? (bis auf Sitz und Lauf).
Zum Clicker habe ich nun mal einiges im Internet gelesen und denke/hoffe zumindest die Grundzüge verstanden zu haben. Um es grob zusammen zufassen:
1. Konditionieren den Clicker mit reichlich Leckeli
2. Bringe dem Hund bei, das Leckerli mit einigem zeitlichen Abstand zum klick gibt, indem die Zeitspanne kontinuierlich ausgeweitet wird.
3. Klicke alles was der Hund von sich aus richtig macht zunächst ohne ein Kommando zu geben.
4. Erst wenn dies mit hoher Trefferrate korrekt ausgeführt wird benutze das Kommando, klicke und belohne.
Nun zu meinen vielen Fragen:
Klickt Ihr nur für den Zeitraum einer konkreten Übung oder auch im alltäglichen Leben – immer und überall?
Mein Problem ist, dass es natürlich 1000 Sachen gibt die der Hund richtig macht, das würde ja zu einem Klickkonzert führen welches unerträglich wäre.
Auf der anderen Seite kann ich ja schlecht klicken wenn er den Vorhang gerade nicht mit seinen Zähnen zerfledert. Da begreift er den Zusammenhang ja nicht.
Zudem habe ich keine Handhabe dem Hund beizubringen den Vorhang in Ruhe zu lassen, da es ja keinen negativen Klick gibt.
Dazu - vermute ich mal - gibt es Literaur, aber vielleicht hat ja jemand eine generelle Anmerkung zu dem Problem.
Wenn ich z.B. mit ihm Gassi gehe, dann soll er locker neben mir herlaufen UND nicht alle Sachen die er auf seinem Weg findet aufsammeln.
Ich kann jetzt zwar gezielt das nebenherlaufen üben in dem ich dafür sorge, das es auf dem Übungsgelände keine Sachen zum aufsammeln gibt.
In einer anderen Lektion übe ich dann, das er dem Reiz wiedersteht, einen Zigarettenstummel aufzuheben.
Was mache ich dann aber wenn ich mit ihm außerhalb einer Übungslektion unterwegs bin.
Es soll natürlich auch dann nicht schädliches fressen und er soll auf der anderen Seite natürlich trotzdem so gut wie möglich in meiner Nähe laufen.
Es macht doch keinen Sinn wenn ich Ihn in so einer Situation wieder mit der Stimme leite (Pfui, Aus, hier)?
Es ist aber m.E. doch auch sinnlos das Fehlverhalten dann zu ignorieren - zumal wie im Beispiel gesundheitsschädlich -oder?
Ein Kommando gibt es möglicherweise aber noch gar nicht, da ich noch keines assoziiert habe.
Wie verhaltet Ihr euch dann.
Wenn ich ihn aber nun in so einer Situation sowohl für schönes nebenherlaufen klicke als auch für nicht aufgehobenen Müll, wie soll der Hund das unterscheiden
oder ist dies gar nicht notwendig?
Sorry, wenn ich mich etwas blöd anstelle. Mir ist natürlich auch klar, das ich noch kilomenterweit weg bin von den komplexeren Problemstellungen meiner
obigen Fragen, aber ich möchte erst mal verstehen wie das Clickertraining funktioniert, bevor ich dann in der Umsetzung an einem Punkt nicht mehr weiterkomme und wieder mit einer anderne Methode anfangen muss.
Das verwirt ja den Hund komplett, von mir ganz zu schweigen.
Für eure Tipps wäre ich auf jedenfall sehr dankbar.
Hallo Sabine,
ich glaube da verkennst Du mich. Was ja auch nicht weiter verwunderlich ist, da wir uns ja nicht kennen und das geschriebene
Wort nicht gleichzusetzen ist mit der Persönlichkeit des Schreibers. Häufig wird Geschriebenes von beruflichen Umgangsformen und anderen Faktoren beeinflusst.
Ich kann Dir aber versichern, dass es mir überhaupt nicht wichtig ist, ob Charly aufs "Gymnasium" geht oder nicht,
ich will auch überhaupt keinen besonderen Hund heranziehen, den ich habe einen besonderen Hund - meinen.
Ich weiß auch, das Charly schon sehr viel kann und bin absolut zufrieden mit dem was er in der kurzen Zeit gelernt hat.
Wir - also meine Frau, meine beiden Kindern und ich - wollen Charly als Familienmitglied integrieren, nicht Mehr und nicht weniger.
Und schon gar nicht wollen wir seine Persönlichkeit und Individualität ausschalten.
Ich wüsste auch nicht wo ich je in einem Beitrag etwas geschreiben habe das auch nur im entferntesten Anlass gibt dies zu vermuten.
In einigen Beiträgen (Du beziehst dich ja darauf) werde ich - ich formuliere überspitzt, also nicht auf die Goldwaage legen - angegangen, das meine lehrbuchartigen Erziehungsmethoden veraltet und nicht State-of-the-Art wären. Eigentlich könnte mir das egal sein, aber ich bin bereit einzusehen, das dies möglicherweise richtig ist und deshalb die Kommunikation zu Charly in einer Sackgasse enden könnte. Das will ich nicht. Also lese ich 2 Tage - auf der Suche nach Alternativen - quer durch Internet. und lande beim Clickertraining.
Mit dem Clickertraining will ich erreichen, das der Hund ein so gute Grundausbildung erhält, dass ich ihn möglichst häufig an privaten Events teilnehmen lassen kann. Beispiel: Ein sehr guter Freund hat einen bildschönen Hoverwart, welcher die meiste Zeit alleine zu Hause ist,
will er sich nicht benehmen kann. Sind wir dort zu Besuch kümmert sich eines der Kinder ausschließlich um den Hund, damit die anderen in Ruhe feiern können. DAS will ich genau nicht.
Mehr ist es nicht. Daher erhoffe ich mir von euch einige simple Tricks wie/ob ich dies mit dem Clicker möglicherweise besser/einfacher hinbekomme.
Primäres Ziel ist die Umsetzung (in allen Ablenkungssituationen) von:
- Sitz,
- Platz,
- Hier,
- Bleib,
- Leinenführigkeit
Gerne würde ich mit dem Hund dann zukünftig Dummytraining durchführen, damit er ausgelastet ist und wir was gemeinsames - was beiden hoffentlich Spaß macht - haben.
Erscheinen Dir diese Ziele so vermessen?
Ein persönliches Wort zum Schluss:
Ich finde es eigentlich Schade, das ich mich nun schon zum zweiten Mal - in der kurzen Zeit die ich hier im Forum bin - das Gefühl habe mich für einen Beitrag rechtfertigen zu müsen. Eigentlich möchte ich dies nicht. Es würde mich wirklich interessieren, warum das hier so ist?
Auf der einen Seite gibt es einige Kommentare der Moderatoren dieses Forums (auch von Dir), die sich über andere Nutzern ärgern, wenn diese sich hier anmelden, zwei Fragen stellen und dann auf nimmer Wiedersehen verschwinden. An anderen Stellen lese ich, es gefällt euch (und mir) nicht, wie oberflächlich einige sich für einen Hund entscheiden, ohne sich im mindesten darüber Gedanken zu machen, welche Bedürfnisse so ein Hund hat. Ich bin nun anscheinend zu perfektionistisch.
Irgendwie müsstet Ihr euch vielleicht entscheiden.
Sorry, das der Text etwas unformatiert ist, aber die neue Forensoftware ist gelinde gesagt eine Katastrophe.
Hallo Stefan,
auf mich wirkten deine Beiträge bisher eben etwas übermotiviert - umso besser, wenn dem nicht so ist.
Ich glaube, du kannst auf das Clickertraining verzichten. Einige Grundkommandos kennt der Hund schon, da brauchst du den Clicker dann nicht mehr. Zu dem was du dir von deinem Hund wünscht (Verhalten zu Hause und andernorts) brauchst du nur Konsequenz.
Hallo Sabine,
nur interessehalber, was waren/sind den deine Gründe dich mit dem Thema Clickertraining auseinander zu setzen?
In erster Linie persönliches Interesse an der Methode. Den einen interessiert das Dummy-Training, den anderen Agility, Obedience, Fährte, Schutzdienst usw usw. Und mich interessiert eben das Clickern.
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Hallo Stefan,
man sollte das nicht so in schwarz und weiß einteilen. Clickertraining kann man sehr gut ergänzend einsetzen, zum Beispiel, um den Hund auch geistig auszulasten. Clickertraining ist sehr anstrengend für den Hund, schon deshalb sollte es meiner Meinung nach nicht immer und überall eingesetzt werden. Clickern heißt nicht, überhaupt keine Stimme mehr einzusetzen, selbstverständlich ist auch ein "nein" oder "pfui" noch möglich.
Dein 13 Wochen alter Welpe kann doch schon ne ganze Menge, erwarte nicht zu viel von ihm. Ich will dich nicht angreifen, aber irgendwie habe ich bei deinen Threads die Assoziation von einem Elternpaar, das sein Kind auf Teufel komm raus auf´s Gymnasium bringen will und dabei vergisst, es einfach Kind sein zu lassen.
Ich persönlich habe es immer schon sehr gern gehabt mit Tieren zu tun zu haben, die bei allem Wohlerzogensein noch ihren eigenen Kopf haben, dem durchaus auch mal Dummheiten entspringen.
Was genau möchtest du mit dem Clickertraining erreichen? Das Thema ist ziemlich komplex, einzelne Übungen werden ganz unterschiedlich aufgebaut. Vielleicht kann ich dir besser antworten, wenn du konkreter wirst.
Sorry, muss da noch was nachtragen: mir fällt gerade auf, dass Subbie auch schon mal den Vergleich mit dem Kinderspielplatz angeführt hat. Meine eigene Assoziation hat damit nichts zu tun. Ich dachte vielmehr an einen dreijährigen sprachauffälligen Jungen den ich mal in Behandlung hatte und der von seinen Eltern total überfordert wurde. Das war in 15 Jahren das erste und einzige Mal, dass ich eine Therapie abgebrochen habe weil die Eltern zuviel machten - ich wollte nicht auch zu denen gehören, die an dem Jungen herumzerren. Soviel zur Erklärung.
Wo Wissen aufhört, da fängt Gewalt an. Gerade in der Hundeerziehung. Ollies-Homepage